Lucio Fontana (1899 – 1968 ), Bildhauer, Keramiker, Zeichner und Maler
Durch das Zerschneiden der Leinwand, die als Bildträger die Grundbedingung aller Malerei darstellt, bricht Lucio Fontana mit dieser Tradition. Er verwandelt die Ebene der Leinwand in ein Relief, aber auch hinter dem Bild eröffnet sich ein neuer, imaginärer Raum, der durch die zerschnittene Fläche mit dem realen Raum vereint werden soll. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Raum wird Fontana sein Leben lang beschäftigen.
Der brachiale künstlerische Eingriff, die Durchbrechung der Bildfläche, sollte aber nicht als destruktiv missverstanden werden: Stets ist sein Ziel die Erweiterung des Raumes. Durch die Löcher gelangt das Licht auf die andere Seite der Leinwand. Fontana öffnet die Bildfläche, ohne Verwendung der illusionistischen Gestaltungsmittel der Malerei und nennt die so entstandenen Werke “Concetti spaziali” ( ital. Raumkonzepte). Mit ihnen durchbricht er nicht nur die Dimension des Bildträgers, sondern auch die traditionelle Definition eines Bildes als „Fenster zur Welt“, wie sie die kunstgeschichtliche Tradition seit der Renaissance überliefert.
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